Die Operation bei Bandscheibenvorfällen und Stenosen an der Halswirbelsäule gliedert sich im Prinzip in zwei Teilschritte:

  1. Die Entfernung der Bandscheibe und Dekompression des Spinalkanals. Hierzu wird ein Zugang zu der Halswirbelsäule von vorne gewählt:
    Ein ca. 3cm langer Schnitt auf der rechten Halsseite erlaubt es, bis zu drei Bandscheibensegmente zu erreichen.
  2. Die stabile Fusion des oder der operierten Segemente.

Hier wird die entfernte Bandscheibe durch ein Implantat (Cage) ersetzt und zusätzlich eine Titanplatte vorne auf die Halswirbelsäule aufgebracht. Dies gewährleistet eine stabile Fusion der operierten Segmente bei gleichzeitig physiologischem seitlichen Profil. Hierdurch kann eine häufig vorliegende Höhenminderung des Bandcheibenfaches und/oder eine Achsabweichung der Halswirbelsäule korrigiert werden.

präoperativ

postoperativ

Weitere Beispiele:

36-jähriger Mann, akuter Bandscheibenvorfall zwischen dem 5. und 6. Halswirbelkörper mit Schwäche und Taubheit im linken Arm und der Hand. Versorgung mit Cage und Platte. Volle Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit (Installateur) nach 4 Wochen. Die neurologischen Ausfälle waren zwei Wochen nach der OP nicht mehr vorhanden.

Cage Platte 5/6



49-jähriger Mann, hochgradige Enge des Wirbelkanals durchgehend HWK5-6 mit erheblicher Rückenmarkkompression. Entfernung beider Wirbelkörper und Implantation eines Wirbelkörper-Ersatzimplantats sowie Stabilisierung mit einer Platte. Der Hautschnitt ist hierbei nicht wesentlich größer als bei einem Bandscheibenvorfall in einem Segment. Wiederaufnahme der Arbeit als Bauingenieur nach 6 Wochen. Vollständige Rückbildung der neurologischen Defizite.

HWK 5+6-Ersatz lateral


51-jährige Frau, hochgradige Enge des Wirbelkanals durchgehend HWK5-6 und zusätzlich in Höhe des Bandscheibenfaches 4/5. Ähnliche Symptomatik wie bei den o.b. Fällen mit ebenfalls vollständiger neurologischer Erholung bei phasenweise noch bestehenden Nackenbeschwerden.

HWK 5+6-Ersatz & Cage 4/5 lateral

HWS-4Segment

62-jährige Frau mit diffusen beidseitigen Nacken- und Armschmerzen sowie zweitweiser Taubheit in beiden Armen/Händen, schleichender Kraftverlust in den Händen. Chronische Bandscheibenschäden mit wulstartigen Verknöcherungen der Hinterkanten, resultierend in Rückenmark- und Spinalnervenkompression in vier Segmenten (Halswirbel 3-7). Die Armschmerzen und -taubheit direkt nach der Operation nicht mehr bestehend, langsame Besserung der Arm- und Handschwäche über mehrere Monate mit nur noch geringfügigem Restdefizit nach einem Jahr. In Folge der operativen Wiederaufrichtung der erheblich verschmälerten Bandscheibenfächer bestanden für etwa 10 Wochen nach der Operation ziehende Nackenschmerzen, die bei der Halbjahreskontrolle nur noch sporadisch berichtet wurden.

HWS-4Segment Frontansicht