Eine Enge (Stenose) des Wirbelkanales der Halswirbelsäule entsteht in aller Regel infolge einer Degeneration einer oder mehrerer Bandscheiben; dies führt dann zu knöchernen Randkantenanbauten der benachbarten Wirbelkörper und zu einer Verdickung des hinteren Längsbandes und in der Summe zu einer Einengung sowohl des zentralen Halsmarkes als auch der links und rechts abgehenden Nervenwurzeln. Es kann entweder nur ein oder auch mehrere Bewegungssegmente betroffen sein.
Entsprechend vielschichtig ist die Symptomatik: in frühen Stadien manchmal nur durch Nackenschmerzen auffällig, kann eine Stenose Schmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungen in den Armen und Beinen auslösen. Aber auch eine Gangstörung und Standunsicherheit, häufig von den Betroffenen als Schwindel wahrgenommen, ist ein typisches Symptom der Rückenmarkkompression. In fortgeschrittenen Stadien resultiert ein inkomplettes Querschnittsyndrom, wir sprechen dann von einer cervicalen Myelopathie.

(Bild links) Fallbeispiel (MRT): 68-jähriger Mann mit einer hochgradigen Stenose Höhe HWK 5/6 und bereits deutlich sichtbarer Druckschädigung des Rückenmarks (roter Pfeil). Symptome: rechtsseitige Armschmerzen/-schwäche/-taubheit, ein ‚komisches‘ Gefühl im Rumpf und den Beinen. Seit 3 Wochen nur noch am Rollator gehfähig, den er sich von seiner Frau geliehen hatte.