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Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder des Kreuzbeins gehören mit zu den häufigsten Gründen, wegen derer Patienten einen Arzt aufsuchen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, es bedarf auf Seiten des Untersuchers einer entsprechend großen Expertise und Erfahrung, um zur ‚richtigen‘ Diagnose zu gelangen.


Die folgende Auflistung der häufigsten Ursachen soll dies verdeutlichen:

  • Muskuläre Überbeanspruchung

    Häufig nach ungewohnten Belastungen auftretend, in der Regel selbstlimitierend, unter Umständen hartnäckig bei Muskelfaserrissen.

  • Facettengelenkarthrose

    typischerweise chronisch im Verlauf. Die Schmerzen sind morgendlich oder nach längerem Liegen betont und bessern sich mit Bewegung.

  • Spondylolisthese (Wirbelgleiten)

    Hierbei kommt es zu einem Verschieben zweier Wirbelkörper zueinander in der seitlichen Achse. Dies kann, muss aber nicht mit Beinschmerzen einhergehen.

  • Frakturen

    Eine relativ häufige Erkrankung im höheren Lebensalter. Ursache ist meist eine Osteoporose.

  • Spondylodiscitis (bakterielle Infektion einer Bandscheibe und der benachbarten Wirbelkörper)

    Typisch sind massive Rückenschmerzen, die mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl einhergehen, anders als bei anderen Infektionen tritt Fieber nur manchmal auf. Die Spondylodiscitis ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung und muss umgehend behandelt werden. Neuere Studien zeigen einen deutlichen Vorteil der operativen im Vergleich zur konservativen Therapie.

  • Bandscheibenvorfall

    Obwohl das führende Symptom bei Bandscheibenvorfällen eigentlich die einseitige Beinausstrahlung ist, so sehen wir jedoch immer wieder auch Patienten mit großen Bandscheibenvorfällen, die ‚nur‘ Rückenschmerzen aufweisen.

  • ISG-Syndrom (Iliosakralgelenk=Kreuz-/Darmbeingelenk)

    Die allerhäufigste Ursache für einseitige Kreuzschmerzen. Die Symptomatik kann der eines Bandscheibenvorfall allerdings täuschend ähnlich sein.


Aufgrund der Fülle der in Frage kommenden Diagnosen und derer völlig unterschiedlichen Therapieansätze tendieren wir dazu, frühzeitig eine kernspintomografische Diagnostik einzuleiten, sofern keine klare Zuordnung zu einem harmlosen muskulären Geschehen möglich ist. Dies gelingt nur durch subtile Anamneseerhebung und Untersuchung.