Rücken- und Kreuzschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine sind ein typisches Symptom für einen lumbalen (= LWS) Bandscheibenvorfall, insbesondere dann, wenn gleichzeitig Gefühlsstörungen wie Kribbeln und Taubheit und/oder motorische Ausfallerscheinungen, also Schwächen der Muskulatur bestehen. In der Regel ist nur ein Bein betroffen, bei sehr großen Bandscheibenvorfällen können aber auch beidseitige Beinschmerzen und neurologische Ausfälle auftreten.

Der Beginn ausstrahlender Schmerzen ins Bein ist bei Bandscheibenvorfällen häufig akut und klar definiert.

Im Gegensatz dazu steht die Symptomatik bei Stenosen der Lendenwirbelsäule, die auch Claudicatio spinalis genannt wird (dt.: wirbelsäulenbedingtes Hinken):
Betroffene Patienten sind in Ruhe häufig beschwerdefrei, können jedoch schon kurze Wegstrecken nicht mehr ohne Pausen bewerkstelligen, da die Beine dann schmerzen und gegebenenfalls auch taub und schwach werden. Typisch ist auch ein vornübergeneigtes Gangbild und ein Vornüberneigen des Oberkörpers während der erzwungenen Pausen.
Mitunter sind die betroffenen Personen so eingeschränkt, dass die Schmerzen bereits nach wenigen Metern auftreten und zum Anhalten zwingen.

Doch auch Entzündungen und Instabilitäten in den Kreuz-/Darmbeingelenken (Iliosacralgelenk, ISG) und Arthrosen der Hüften sowie der Kniegelenke können ähnliche Beschwerden auslösen. Eine Differenzierung der einzelnen Krankheitsbilder gelingt uns in vielen Fällen bereits anhand der Anamnese und körperlichen Untersuchung; eine zielgerichtete radiologische Diagnostik führt dann rasch zu einer klaren Zuordnung. In manchen Fällen können auch Mischbilder verschiedener Erkrankungen vorliegen. Im Zweifelsfall beraten wir uns interdisziplinär gemeinsam mit den Kollegen der orthopädisch-unfallchirurgischen Praxen innerhalb unserer Praxisgemeinschaft.